Tatjana Carpino Satz

Ich bin evangelisch-reformierte Pfarrerin in einer Bernischen Kirchgemeinde (Thunstetten, 100%), Film- und Theaterwissenschaftlerin.

Mir ist besonders der Gemeindebau wichtig und Brücken zu bauen zwischen Menschen, Generationen, Geschlechtern, Lebenswelten, Sprachen und Werten. Das, was mir die Église Française in Zürich als Heranwachsende geschenkt hat, Zugehörigkeit und Selbstentfaltung, möchte ich als Pfarrerin an andere Menschen weitergeben dürfen.

Auch denke ich oft über meine Arbeit nach und ich probiere Modelle und Theorien in der Praxis aus. Beides erlebe ich als befruchtend.



Praktische Arbeiten und Erst-Studium nebeneinanderNach oben ↑

Ich renovierte ein Haus aus dem 16. Jh. in Frankreich mit, arbeitete neben meiner Studien und Ausbildungen als Kinooperatrice, als Shiatsutherapeutin und Kursleiterin, als Semesterassistentin, als Nachhilfelehrerin und Sonntagsschulleiterin in der Église réformée Française de Zurich; wirkte als freie Bühnenbildnerin, Grafikerin, Zeichnerin und Malerin, drehte und schnitt einen stündigen Spielfilm und Kurzfilme auf Super-8, andere auf Video, publizierte Texte und Bilder, erstellte Webseiten und Netzwerke, coachte Menschen in künstlerischen Krisen und setzte mich für die Rechte von Arbeitnehmern, Studierenden oder Bewohnern ein. Ein Kater fand bei mir sein Zuhause. Pro Jahr hatte ich 10 Tage richtige Ferien, die ich in Locarno am Filmfestival verbrachte. Die frei bleibende Zeit nutzte ich, um Freundschaften zu pflegen, meinen Hobbies nachzugehen und die Freiheit zu geniessen, die mein flexibler Stundenplan mit sich brachte: Mitten am Tag auf den See zu rudern oder in ein Café zu sitzen, zu zeichnen oder einfach sonst das Leben zu geniessen.

Wendepunkt im LebenNach oben ↑

2007 kam aus einem potentialorientierten Persönlichkeitstraining heraus der Wendepunkt in mein mehrgleisiges Berufsleben. Ich entdeckte, dass der Pfarrberuf meine Interessen, meine Freude an meinen Mitmenschen und meine Erfahrungen optimal zusammenführen kann. Dieser Beruf passte wie ein Hut, der alles in sich vereinigen konnte, was mir jemals etwas bedeutet hatte. Ich nahm das Vollzeit-Theologiestudium an den Universitäten von Basel und später in Zürich auf. Im selben Jahr lernte ich meinen Mann kennen, wir gründeten eine kleine Familie. Die Arbeit am alten Haus erwartete uns in den Ferien (Einbau einer Treppe) um es kindgerecht zu gestalten, bis wir es vorzogen, das Haus zu verkaufen und an anderen Orten unsere Familienferien zu verbringen.

Im PfarramtNach oben ↑

Ich wurde nach dem Lehrjahr (Lernvikariat) in Winterthur-Seen im Zürcher Grossmünster 2016 zum Pfarramt ordiniert und 2017 in einer Bernischen Kirchgemeinde mit drei Dörfern als Gemeindepfarrerin im Teampfarramt mit Schwerpunkt Jugend, Familien und KUW eingesetzt. 2018 entstand das Projekt Kirche integral. 2019 arbeitete ich zu 80% als Pfarrerin in der Nachbarsgemeinde Thunstetten, weil das Pfarramt vakant war. Dort durfte ich ab 2020 (im "Coronajahr") zu 100% das Einzelpfarramt ganz übernehmen. Seit 2020 wohnen und leben mein Mann, unser Sohn und ich glücklich in dieser Gemeinde.

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